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Der Hai – auch nur ein Fisch
Haie gehören zu den erfolgreichsten Geschöpfen auf diesem Planeten. Die ältesten Funde datieren auf 400 Millionen Jahre. In der Biologie ordnet man sie der Systematik der Knorpelfische zu, Haie sind also Fische, auch wenn Umweltschützer eine Zeitland anderes behaupteten, um ihren Status zu verbessern. Knorpelfische besitzen Knorpel statt eines Skelettes. Im Gegensatz zu anderen Fischen haben sie keine Schwimmblase entwickelt. Von Haien gibt es 500 Arten, die sich in Größe und Aussehen stark unterscheiden können und die sich über die gesamten Weltmeere ausgebreitet haben. Sie kommen sowohl im Flachwasser der Küsten, auf dem Meeresboden und im Freiwasser vor.
Wie die Hochseefischerei die Bestände bedroht
Diese Artenvielfalt droht jedoch zu verschwinden. Denn entgegen populären Vorstellungen sind nicht wir Menschen Opfer des grausamen Jägers der Meere. Selbst der Autor Peter Benchley, der den von Stephen Spielberg verfilmten Der weiße Hai schrieb, bereute später seine Darstellung des Hais. Im Gegenteil, der Hai fällt der Hochseefischerei des Menschen zum Opfer. Das Verhältnis zu den jährlichen Haiangriffen spottet der popkulturellen Darstellung: Pro Jahr werden rund 100 Menschen von Haien attackiert, meist geht es für den Menschen glimpflich aus. Auf der anderen Seite sterben Millionen von Knorpelfischen im Zuge der Tiefseefischerei, davon sehr viele Haie. Oft als Beifang geraten sie in die Schleppnetze industrieller Fischfangmethoden.
Der Hai kommt auch in Deutschland auf den Teller
Oder sie werden gezielt gejagt, denn Teile des Haifischs gelten als Delikatesse. Beim “Finning” werden dem Hai bei lebendigem Leib die Flossen abgeschnitten, der Hai danach in die Meere zurückgeworfen. Die Haifischflossen sind in Asien beliebt. Auch in Deutschland steht der Hai auf der Speisekarte: Schillerlocken bestehen aus dem Bauchfleisch des Dornhais, einer Art, die in der internationalen Roten Liste verzeichnet ist. Und damit als gefährdet eingestuft wird. Der Dornhai ist in der Nordsee heimisch und steht kurz vor dem Aussterben. Abgesehen von ihrem Fleisch und ihren Flossen werden die Haie noch wegen ihres Öls gejagt.
Schwindende Bestände und kein Ende in Sicht
Mittlerweile sind über 70 Haiarten vom Aussterben bedroht, unter anderem auch der weiße Hai. Manche von ihnen sind so selten geworden, dass die Industrie sich nicht mehr für sie interessiert. Und trotzdem gehen sie den Fabrikschiffen zufällig ins Netz. Das hat zur Folge, dass mittlerweile 70 Prozent der Weltmeere frei von Haien sind. Und die Teile des Meeres, die sie noch bewohnen, sind Fischfanggründe. Viele der Haibestände lassen sich nur schwer schätzen und oft ergeben Untersuchungen, dass ihre Zahlen schrumpfen. Besonders langsam wachsende Haiarten leiden unter der systematischen Jagd, denn sie können ihre Bestände selber nur schwer regenerieren. Sie werden spät geschlechtsreif, haben lange Schwangerschaften und wenige Nachkommen. Der Dornhai etwa ist erst nach 25 Jahren geschlechtsreif und seine Tragzeit beträgt 22 Monate.
Lösungen in Sicht?
Peter Benchley bemühte sich um Umweltschutzprojekte, hielt Vorträge und schrieb von der Schönheit der Meere. Das SHARKPROJECT wurde 2002 in Deutschland gegründet und strebt danach, das Image der Haie zu verbessern. Ähnlich verfährt die Shark Alliance. Immer mehr Haie werden in die rote Liste aufgenommen, doch genützt hat es ihnen bisher wenig. 1991 erklärte Südafrika als erstes Land einen Hai zur geschützten Art – den weißen Hai, der auf den Kinoleinwänden für Angst und Schrecken sorgte. Seine Zahl hat sich trotzdem nicht erholt. Staaten wie Japan oder China stellen sich quer, wenn es um den Schutz der Haie geht und betreiben den Fischfang trotz schwindender Haizahlen.
Der Hai benötigt unseren Schutz
Nicht wir müssen uns vor dem Hai schützen, sondern der Hai muss vor dem Menschen geschützt werden. Er ist kein Killer der Meere, sondern ein wichtiges Bestandteil des Ökosystems und der Artenvielfalt unserer Erde.