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Legionellen im Wasser

Wasser ist nach Sauerstoff die zweitwichtigste Substanz, die der Körper zum Leben braucht. Der Wasserqualität kommt eine große Bedeutung zu. Bakterien und Keime im Trinkwasser stellen daher ein erhebliches Problem dar.

Legionellen können die Gesundheit folgenschwer beeinträchtigen

Legionellen sind wassergängige stäbchenförmige Bakterien, die häufig in geringer Konzentration im Trinkwasser, Oberflächenwasser und Grundwasser vorkommen. Die weltweit verbreiteten Legionellen können beim Menschen zu einer Legionellose führen. Dabei treten grippeähnliche Beschwerden oder auch Lungenentzündungen auf. In besonders hoher Konzentration können sie die gefährliche Legionärskrankheit auslösen.

Dabei handelt es sich um schwere Form einer Lungenentzündung, bei der hohes Fieber und Schüttelfrost auftreten. Aufgrund der allgemeinen Grippesymptome findet eine aufklärende Diagnose oftmals erst spät statt. Die Legionärskrankheit verläuft unbehandelt insbesondere bei Vorerkrankungen in zahlreichen Fällen tödlich. Dadurch ist eine Erkrankung durch Legionellen besonders gefährlich.

Ein erhöhtes gesundheitliches Risiko besteht bei Erkrankungen von älteren Personen, Babys und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Nach einer möglichst frühen richtigen Diagnose ist in der Regel eine erfolgreiche Therapie bis zur vollständigen Heilung möglich. Daher ist es wichtig, den behandelnden Arzt im Rahmen des Patientengespräches auf die Möglichkeit einer Infizierung durch Legionellen hinzuweisen, wenn dieser Schluss naheliegend ist.

In Deutschland kommt es jährlich bis zu etwa 30.000 Fällen an Legionärserkrankungen. Davon verläuft jede zehnte Erkrankung tödlich. Neben der Legionärskrankheit kann bei einer Infizierung durch Legionellen auch Pontiac-Fieber auftreten. Die Symptome sind bei dieser Erkrankung weniger schwerwiegend. Der Patient hat ebenso anfänglich grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Unwohlsein oder Husten.

Behandlungsmöglichkeiten nach einer Infektion mit Legionellen

Beim Auftreten der Legionärserkrankung nach einer Legionellen-Infektion ist eine frühestmögliche Diagnose die beste Voraussetzung für eine wirkungsvolle, erfolgreiche Therapie. Durch eine Urin- und Blutprobe sowie in Lungensekret ist die Feststellung der Erkrankung möglich.

Der Erregernachweis ist meldepflichtig. Die Behandlung erfolgt durch die umgehende Einnahme geeigneter Antibiotika. Diese hemmen das Wachstum der Bakterien und töten vorhandene Keime ab. In schweren Fällen kann die gezielte Kombination bestimmter Antibiotika notwendig sein.

Im Regelfall ist bei rechtzeitiger Diagnose eine Antibiotika-Therapie über mehrere Wochen nötig. Zu Beginn wird das Antibiotikum oftmals per Injektion verabreicht.

Bei einer Erkrankung an Pontiac-Fieber können die grippeähnlichen Symptome zur Linderung der Beschwerden behandelt werden. Die Symptome klingen innerhalb von zwei bis fünf Tagen auch ohne ärztliche Behandlung eigenständig wieder ab. Nach der Feststellung der Infektionsquelle muss eine weitere Infektionsgefahr durch geeignete Maßnahmen ausgeschlossen werden.

Die Übertragung von Legionellen

Legionellen vermehren sich optimal im Temperaturbereich zwischen 25 Grad Celsius und 45 Grad Celsius. Oberhalb einer Temperatur von 60 Grad Celsius werden sie abgetötet, dadurch reduziert sich die Gefahr beim Saunieren. Unterhalb einer Temperatur von 20 Celsius findet nur eine geringe, ungefährliche Vermehrung statt. Insofern besteht beim Baden und Duschen die größte Übertragungsgefahr konzentrierter Legionellen. Sie können sich bei entsprechenden Temperaturen in Ablagerungen und Belägen von Rohrsystemen gut vermehren. Die Erreger werden als Mikro-Partikel durch vernebeltes, zerstäubtes Wasser übertragen. In dieser Form können sie sich ideal verbreiten und in die Atemluft gelangen. Als mögliche Quellen für eine Übertragung von Legionellen gelten auch Whirlpools, Wasserrutschen und Luftbefeuchter sowie Klimaanlagen und Wasserhähne. Außerdem können sich Inhalatoren, Dentaleinheiten und Mundduschen als Infektionsquellen darstellen. Beim Trinken von Wasser ist eine Ansteckung nur im Ausnahmefall möglich, wenn durch Verschlucken Wasser bis in die Lunge gelangt.

Legionellen und deren Konzentrationen im Trinkwasser lassen sich im Labor nachweisen

Durch Wasserproben aus dem Trinkwassersystem lassen sich Legionellen nachweisen. Dazu können vorrangig im heißen aber auch im kalten Wasser Proben entnommen werden. Im Labor werden auf einem Nährboden Bakterienkulturen angelegt, deren Kolonien nach einigen Tagen gezählt werden können. Untersuchungen für Gerichte und Behörden dürfen gemäß der Trinkwasserverordnung ausschließlich durch zertifiziertes Personal durchgeführt werden.

Vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung einer Infektion mit Legionellen

Nach einer Urlaubsabwesenheit sollten zunächst einmal alle Kräne kurz aufgedreht werden, um mögliche Bakterien-Konzentrationen wieder abzusenken. Eine höhere Konzentration mit Legionellen weist jeweils das Wasser auf, das sich innerhalb der Leitung auf den letzten Metern vor der Zapfstelle befindet.

Ein überdimensionierter Warmwasserspeicher, in dem das Wasser zu lange steht, trägt ebenfalls zu einem höheren Infektionsrisiko bei. Empfehlenswert ist außerdem das möglichst heiße Abspülen von Ablagerungen länger unbenutzten Duschen bei geöffneten Fenstern. Ebenso ist es sinnvoll, den Temperaturregler bei Heißwasseraufbereitungsanlagen nicht auf unter 60 Grad einzustellen. Dadurch kann ein sicheres Abtöten der Bakterien gewährleistet werden. Eine Impfung gegen eine Legionellen-Infektion ist nicht möglich.

Auch im Garten besteht das Risiko einer Infektion. So können zum Beispiel bei einer Gartendusche die Gefahr durch Legionellen drohen. Insbesondere bei Solarduschen, die über einen Wassertank verfügen, kann durch abgestandenes Wasser die Bakterien-Konzentration höher sein. Zwar wird das Wasser im Wasserbehälter durch die Sonneneinstrahlung erwärmt, aber die erreichten Temperaturen reichen nicht aus, um die Bakterien abzutöten. Daher ist die richtige Reinigung von Gartenduschen sehr wichtig.

Fazit:

Bei alltäglichen Gelegenheiten wie beim Duschen oder einem Schwimmbad-Besuch kann es zu einer Infektion durch Legionellen kommen. Bei starken grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Schüttelfrost sollte um gehend ein Arzt aufgesucht werden. Per Diagnose muss sicher geklärt werden, ob die gefährliche Legionärskrankheit vorliegt. Der Arzt sollte auf die Möglichkeit dieser speziellen Infektion hingewiesen werden, damit eine gezielte Behandlung möglichst frühzeitig erfolgen kann.

Um die Gefahr von Legionellen-Infektionen zu reduzieren, sind verschiedene Vorbeugungsmaßnahmen möglich. Bei Hinweisen auf auslösende Quellen für eine Erkrankung, sollten verdächtige Wassersysteme untersucht und gegebenenfalls Änderungen vorgenommen werden. Nähere Informationen zur Legionärskrankheit können beim zuständigen Gesundheitsamt in Erfahrung gebracht werden.

 

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Irenäus Eibl-Eibesfeldt

Irenäus Eibl-Eibesfeldt ist der wohl bekannteste Verhaltensforscher und Begründer der Humanethologie. Der Schüler von Konrad Lorenz wurde 1928 in Wien geboren. Als studierter Zoologe hat Eibl-Eibesfeldt sich in jungen Jahren seiner akademischen Laufbahn vor allem mit dem Verhalten der Tiere beschäftigt, ehe er seine Forschung voll und ganz auf das Verhalten der Menschen konzentriert hat. Seine akademischen Arbeiten und Veröffentlichungen gelten als die Standardwerke im Bereich der Verhaltenforschung. Doch der international mit Preisen und Auszeichnungen dekorierte Wissenschaftlicher hat mit seinen Thesen auch häufig für Diskussionsbedarf gesorgt.

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Richard Dawkins

Richard Dawkins ist zweifellos einer der brillantesten und populärsten Denker und Wissenschaftler unserer Zeit. Er schreibt und argumentiert zuweilen bissig, was ihm viele Bewunderer aber auch ebenso viele Kritiker einbringt.
Dawkins wird im Jahre 1941 in Nairobi geboren und interessiert sich schon als Kind für die Zusammenhänge der Welt.